Karl Joseph Riepp wurde am 24. Januar 1710 in Eldern geboren, dem Ottobeuren benachbarten Wallfahrtsort "Unserer Lieben Frau von Eldern". Sein Vater Martin Riepp war Schneider und zugleich, 40 Jahre lang, Mesner an der dortigen Wallfahrtskirche. Vater Riepp war in dreimaliger Ehe mit 15 Kindern gesegnet, von denen allerdings einige schon im Kindes- und Jugendalter starben.

In der Abtei Ottobeuren lebte damals der Architekt und Orgelbauer Pater Christoph Vogt OSB, der die Pläne zum barocken Klosterneubau entwarf und diesen leitete. Als Gehilfen hatte P. Christoph den Jörg Hofer herangebildet. Dieser ließ sich als Orgelbauer in Ottobeuren nieder. Karl Joseph Riepp und sein Bruder Rupert lernten bei Pater Christoph und Jörg Hofer. P. Christoph starb 1725, Jörg Hofer 1731. Hofers Tod mag Veranlassung gewesen sein, daß sich der junge Karl Joseph Riepp auf die Wanderschaft begab und seine Schritte nach Straßburg lenkte, wo der berühmte Orgelmacher Andreas Silbermann seine Werkstatt hatte. Von 1732 bis 1734 lernte Riepp in Straßburg, nicht jedoch bei Silbermann, sondern bei dem weniger bedeutenden Georg Friedrich Merkel. Riepp studierte jedoch eifrig die Orgeln Silbermanns und lernte dabei fürs Leben. Für etwa drei Jahre ließ er sich in Paris nieder.

1737 zog es ihn nach Dijon, die Hauptstadt Burgunds, wo er sich niederließ. Am 18. April 1741 heiratete er. Im Klostermuseum Ottobeuren hängt ein Familienbild, welches ihn auf der Höhe seines Lebens zeigt und 1766 von seinem Freund P. Morlot gemalt wurde. Von den zahlreichen Kindern Riepps sind nur zwei am Leben geblieben. Riepps Tochter Jeanne Francoise (1753-1802) spielt das zweimanualige, von ihrem Vater gebaute, Cembalo. 1755 erzählte Riepp, der es bald zu Wohlstand und Ansehen brachte, seinem Freund Johann Andreas Silbermann, daß er mit dem Weinhandel noch mehr als mit dem Orgelmachen verdiene. Silbermann und Riepp trafen sich öfters. Silbermann notierte sich dabei, was Riepp ihm über den Neubau der Chororgeln in der Klosterkirche Ottobeuren erzählte.

Zwischen 1754 und 1766 baute Riepp die große Dreifaltigkeits-Orgel und die kleinere Heilig-Geist-Orgeln. Bei der Einweihung der prächtigen barocken Klosterkirche spielte P. Franz Xaver Schnizer OSB die neue Dreifaltigkeits-Orgel. Am 5. Mai 1775 starb Riepp und wurde in der Kirche Saint Philibert zu Dijon begraben. Riepp war es leider nicht mehr möglich, auch noch die Ottobeurer Hauptorgel auf der hinteren Empore des Kirchenschiffs zu bauen.

Sebastian Kneipp ist der bekannteste aus Ottobeuren hervorgegangene Priester.
Er wurde am 17. Mai 1821 in der Filiale Stephansried geboren und am folgenden Tag von Pfarrer P. Sebastian Rösl OSB in der Basilika Ottobeuren getauft.
Sein Vater Franz Xaver Kneipp war Weber, seine Mutter hieß Rosina. Schon von früh auf arbeitete Sebastian im ärmlichen elternlichen Betrieb mit und wurde Geselle. Sein Wunsch zu studieren, wurde ihm mehrfach abgelehnt.
Im Grönenbacher Kaplan Matthias Merkle jedoch, der kurz darauf Stadtkaplan in Augsburg und wiederum nach einem Jahr Professor in Dillingen wurde, fand er einen Förderer.

 

Unter großen Entbehrungen und mit eisernem Willen strebte Kneipp seinem Ziel zu. Er schloss in Dillingen das Gymnasium ab, wohnte während des Theologiestudiums in München im Herzoglichen Georgianum (Priesterseminar) und beendete es Mitte 1852. Am 6. August 1852 wurde Kneipp in München vom Augsburger Bischof Petrus von Richarz zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan ein halbes Jahr in Biberbach, zwei Jahre in Boos, sodann in Augsburg St. Georg. 1855 kam er nach Wörishofen, wo er Beichtvater im Kloster der Dominikanerinnen wurde. 1880 übernahm er zudem die Pfarrei St. Justina, die er bis zu seinem Lebensende führte. Unzähligen Kranken half er durch seine Wasserkuren und -anwendungen, die ihn und Wörishofen berühmt machten. Sein Wissen veröffentlichte er 1886 in dem Buch: "Meine Wasserkur" (Kempten, Kösel), das 1919 bereits in 88. Auflage erschien. In Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn Papst Leo XIII. 1893 zum päpstlichen Geheimkämmerer (Prälat). Der Patriarch von Jerusalem verlieh ihm den Titel eines Konthur des Ritterordens vom Hl. Grab. Am 6. März 1897 nahm Kneipp noch an der Beerdigung des Ottobeurer Pfarrers Pater Wilhelm Obermayr OSB teil, kurz darauf erkrankte er selbst und verstarb am 17. Juni 1897.